DJV fordert von Verlegern Angebot statt Lamento

Berlin, 31.01.2018 – Ohne ein Angebot der Zeitungsverleger endete am gestrigen Dienstag in Berlin die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 13.000 Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen.

 

Der Deutsche Journalisten-Verband war mit der Forderung nach einer Einkommenssteigerung in Höhe von 4,5 Prozent für Redakteure und feste Freie in die Verhandlungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) gegangen. Außerdem sollen die Einkommen von Volontären und Jungredakteuren um mindestens 200 Euro ansteigen. „Uns geht es vor allem darum, die Attraktivität des Journalistenberufs zu steigern“, so DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring.

 

Die Vertreter des BDZV hoben auf die Herausforderungen der Verlage in der digitalen Welt ab, die den Journalistenberuf grundlegend veränderten. Döhring: „In diesem Punkt sind wir uns mit den Verlegern einig.“ Allerdings fehle es dem BDZV an der Einsicht, dass sich das auch in den Einkommen der Journalisten widerspiegeln müsse. Wenig hilfreich sei der Vergleich der Berufsjahrstufen der Redakteure mit „beamtenähnlichem Absitzen“ von Dienstjahren gewesen, den BDZV-Verhandlungs-

führer Georg Wallraf formuliert hatte. Döhring: „Statt mit verunglückten Vergleichen Stimmung gegen faire Tarifverträge zu machen,sollte der Verlegerverband deutlich mehr für die Wertschätzung

journalistischer Arbeit tun.“

 

Der DJV-Verhandlungsführer erneuerte seine Forderung an die Zeitungsverleger, zu einem zügigen Tarifabschluss zu kommen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 20. Februar in Düsseldorf geplant.