Stuttgart, 6. April 2018. Um den Tarifforderungen für Feste und Freie an Tageszeitungen kurz vor der 4. Verhandlungsrunde Nachdruck zu verleihen, gab es in der Stuttgarter City am Schlossplatz ein Streik-Kulturprogramm unter dem Motto: Die Zeitungen streiken – Wir bespielen Sie trotzdem! Es gab Rap, Literatur und Solidarnoten nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Seele.

Rund 130 Kolleginnen und Kollegen von Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Eßlinger Zeitung und Schwarzwälder Bote aus Oberndorf hatten sich versammelt.
Die Kolleginnen und Kollegen der Heilbronner Stimme verteilten in der Heilbronner Innenstadt Flugblätter, in Ulm trafen sich rund 50 Kollegen der Südwest Presse (Ulm und Ehingen) sowie der NWZ
Göppingen zu einer Streikversammlung. Damit war die Mehrzahl der Redaktionen im Ausstand.
Freestyle Rapper & Beatboxer Toba Borke & Pheel heizte nicht nur den Kolleginnen und Kollegen ein, sondern machte mit seinem passgenauen Sprechgesang auch die bei bestem Frühlingswetter
zahlreichen Passanten auf das Thema faire Bezahlung von Journalisten aufmerksam. Er wechselte sich ab mit der neuen Band „My Coopers Tape“ von Anja Binder, die sich auf feinsinnige deutsche Text
versteht.

Christoph Holbein, Mitglied im DJV-Bundesvorstand und im Landesvorstand Baden-Württemberg sowie nebenbei auch passionierter Theatermann, las sozialkritische
literarische Texte von Brecht, Tucholsky, Kästner und Ringelnatz. Joe Bauer, Kolumnist der Stuttgarter Nachrichten, führte durch das Programm und forderte die weitere Solidarität aller
Kolleginnen und Kollegen ein.

Solidarisch mit den berechtigten Interessen der Festen und Freien an Tageszeitungen sprachen sich in ihren Reden Martin Kunzmann (Landesvorsitzender DGB), Guido
Lorenz (katholischer Betriebsseelsorger in Stuttgart) und Uwe Hück (Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Porsche AG in Stuttgart) aus. Eine insgesamt ganz besondere und gelungene
Streikveranstaltung.
Dagmar Lange