Unbefristete Streiks bei Zeitungen ab sofort möglich

Berlin, 26.06.2018 – Die deutlich überwiegende Mehrheit der Journalistinnen und Journalisten an Zeitungsverlagen ist zu unbefristeten Streiks bereit, wenn sich die Verleger in den laufenden
Tarifverhandlungen nicht bewegen. So lautet das Ergebnis der Urabstimmung, zu der der Deutsche Journalisten-Verband seine Mitglieder in vielen Redaktionen aufgerufen hatte. Die für eine Zustimmung
erforderliche Quote von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen wurde klar überschritten.

„Das Ergebnis der Urabstimmung zeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen endlich ein zustimmungsfähiges Angebot des BDZV sehen wollen“, sagte DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring. Wer wie der BDZV einen neuen Gehaltstarifvertrag auf die lange Bank schiebe und die engagierte Arbeit in den Redaktionen entwerten wolle, müsse sich über wachsende Streikbereitschaft bei den Journalisten nicht wundern.


Zur Urabstimmung aufgerufen waren die DJV-Mitglieder in zahlreichen Zeitungsverlagen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Mit der Abstimmung sollte herausgefunden werden, ob die Gewerkschaftsmitglieder bereit sind, für die geforderte Anhebung der Gehälter und Honorare sowie für Mindestbeträge für Volontärinnen und Volontäre und Berufseinsteiger gegebenenfalls auch unbefristet zu streiken. In rund 60 Verlagen votierten mehr als 90 Prozent der abgegebenen Stimmen dafür.

„Die Verleger haben die Möglichkeit, in der siebten Verhandlungsrunde am 1. Juli mit uns zu einem Tarifabschluss zu gelangen oder eine weitere Eskalation zu provozieren“, so der DJV-Verhandlungsführer. Döhring kündigte für die zweite Wochenhälfte Warnstreiks in mehreren Bundesländern an.

 

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner