Berlin, 23.08.2018 – Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Konsequenzen aus den neuesten
Erkenntnissen über den Eingriff der Dresdner Polizei in die freie Berichterstattung eines ZDF-Teams am vergangenen Donnerstag. Wie sich am gestrigen Mittwoch herausstellte, war der Mann, der
Anzeige gegen die ZDF-Kollegen erstattet hatte, ein Angestellter des Landeskriminalamts Sachsen. Nach einer Mitteilung des Landesinnenministeriums befand er sich zum Zeitpunkt der Pegida-
Demonstration im Urlaub. DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall nennt den Vorgang unglaublich:
„Ein Mitarbeiter von Sachsens oberster Sicherheitsbehörde auf Pöbel-Trip bei Pegida? Und dann in bester Urlaubsstimmung mal eben die Pressefreiheit
aushebeln. Was anderswo zum Slapstick taugt, ist in Sachsen offenbar normal.“
Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang daran, dass er am 20. August den sächsischen Ministerpräsidenten und den Innenminister eingeladen hatte, auf dem DJV-Verbandstag am 4. November in
Dresden den Delegierten von Deutschlands größter Journalistenorganisation Rede und
Antwort zur Behinderung des ZDF-Teams durch die Polizei zu stehen. „Weder Herr Kretschmer noch Innenminister Wöller haben es bisher für angemessen gehalten, auf die Einladung in irgendeiner Form
zu reagieren.“ Wer sich der Diskussion entziehe, habe offenbar etwas zu verbergen. Überall: „Die Vorgänge müssen aufgeklärt werden.“