Warnstreik im SWR

Stuttgart, 24.10.2019 - Am Mittwoch, 23.10.2019, wurde der SWR erneut bestreikt. DJV, verdi und DOV hatten zu einem Warnstreik von 08.00 Uhr bis Donnerstag, 24.10.2019, 02.00 Uhr aufgerufen. Hintergrund sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen um die Gehälter und Honorare der festangestellten und freien Kolleg*innen. Die Auswirkungen auf das SWR-Programm waren erheblich. Betroffen waren über den gesamten Tag u.a. die Radionachrichten in den Landesprogrammen SWR1 und SWR4 sowie das Online-Angebot. Die Fernsehnachrichten mussten teilweise aus Rheinland-Pfalz übernommen bzw. aus der Regie gesendet werden. 

Die Gewerkschaften fordern eine Angleichung der Gehälter, die sich – wie bislang üblich - am Abschluss des Öffentlichen Diensts orientiert. Der SWR mauert dagegen und verweist auf angeblich leere Kassen. Die Forderungen der Gewerkschaften würden sogar – laut SWR – zu einem Personalabbau führen. Christoph Holbein aus dem Landesvorstand forderte vor dem Funkhaus in Stuttgart den SWR auf, das Fundament des Qualitätsjournalismus nicht aus den Augen zu verlieren. Die Grundlage des öffentlich-rechtlichen Systems sei die gute Arbeit der Beschäftigten – und die gäbe es nicht zum Nulltarif! Seit Jahren steige die Arbeitsverdichtung, der SWR stehe finanziell vergleichsweise gut da, also sei es nur recht und billig, die Beschäftigten an der Einkommensentwicklung anständig teilhaben zu lassen, so Holbein. Die Drohung mit Personalabbau hält er für eine perfide Taktik des SWR, die Beschäftigten gegeneinander auszuspielen. Er appellierte an die Verhandlungsführung des SWR, endlich einzulenken und ernsthaft, glaubwürdig und ehrlich auf die Gewerkschaften zuzugehen, die ihrerseits ja schon Kompromissbereitschaft gezeigt haben. 

 

So können sich die Gewerkschaften nun eine Steigerung von 3,2 Prozent im ersten und 3,0 Prozent im zweiten Jahr vorstellen. Der SWR bietet aber lediglich 2,5 Prozent im ersten und 1,7 Prozent im zweiten Jahr.

 

Am Freitag, 25.10.2019, treffen sich die Gewerkschaften und Vertreter der ARD zu einem Spitzengespräch. Die nächste Verhandlungsrunde im SWR findet am 7.11.2019 statt.