Stuttgart, 07.11.2019. Bei den Tarifverhandlungen am 7. November 2019 konnte nach zähen Verhandlungen in der siebten Runde wahrscheinlich ein Ergebnis zu Vergütungs- und Honorarerhöhungen sowie weiteren Verbesserungen erzielt werden. DJV, DOV und ver.di werden sich bis zum 19. November 2019 zu folgenden Eckpunkten abschließend äußern:
Erhöhung der Gehälter und Honorare ab dem 01.04.2019 um 2,5 %, weitere 2,0 % ab dem 01.04.2020 und 1,7 % ab dem 01.04.2021 bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 33 Monaten. Insgesamt beträgt die Steigerung damit linear 6,2 %. Das entspricht nicht den linearen Erhöhungen im öffentlichen Dienst (7,8 %), wird aber durch eine Reihe von strukturellen Elementen und einer gesonderten Einmalzahlung für Freie und Feste aufgebessert. Hinzu kommt eine Vereinbarung über den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für Angestellte und betriebsbedingter Beendigungen für Freie (Kreis A) bis zum 31.12.2024, also über die gesamte kommende Rundfunkbeitragsperiode.
Die vergleichsweise mageren linearen Eckpunkte sind der seit 2009 andauernden Unterfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geschuldet. Trotz dieses Handicaps können die Eckpunkte noch als wertgleich mit dem Abschluss des öffentlichen Dienstes gelten, denn wichtige Forderungen des DJV sind in den strukturellen Komponenten erfüllt. So werden die Honorare und Gehälter gleichzeitig erhöht, was bedeutet, dass die Erhöhung der Honorare um neun Monate vorgezogen wird. Für Freie im A- und B-Kreis soll zudem eine Honorarfortzahlung im Krankheitsfall bereits ab dem ersten disponierten Wochenende erfolgen.
Die Eckpunkte enthalten daneben einen Anspruch auf Familienzuschlag auch für unterhaltspflichtige geschiedene oder getrennt lebende Festangestellte. Außerdem wird der tarifliche Urlaub für Langzeiterkrankte gesichert. Der SWR hat zudem bezahlte Pflegetage angeboten, die auch für Freie eingeführt werden. Darüber hinaus soll das Jobticket dauerhaft bezuschusst werden.
Aus Sicht des DJV stellen die Eckpunkte insgesamt ein tragfähiges Angebot des SWR dar. Vergleichbar hat sich auch die DOV geäußert. Die drei Gewerkschaften im SWR werden die Eckpunkte jetzt intensiv mit den Beschäftigten und untereinander besprechen, um sich eine endgültige Meinung zu bilden.