Das Stuttgarter Pressehaus verliert sein Archiv

 

Im Stuttgarter Pressehaus, Sitz der Redaktion von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten, soll das Archiv geschlossen werden. Die Nachricht über dieses Vorhaben der Medienholding Süd (MHS) hat in der Redaktion für Entsetzen und einen Sturm des Protestes gesorgt.

 

Betroffen sind vier Verlagsmitarbeiter*innen. Sie gehören nicht zur Redaktion der Stuttgarter Blätter.

 

 

Die MHS begründet den Schritt mit Kosteneinsparungen. Der Termin steht für die Geschäftsführung fest: Ende September soll Schluss sein. Wie es danach weitergehen soll mit den Archivbeständen und zukünftig zu archivierenden Materialien, das ist noch nicht bekannt.

 

 

Die Mitarbeiter*innen im Pressehaus sind entsetzt über diese Sparpläne. Für sie ist das Archiv ein Herzstück der Redaktion und das "Gedächtnis der Zeitung". Aufwändige Bildrecherchen und Suchen nach alten Texten sowie der Zugriff auf nicht digitalisierte Materialien sind essenzielle Bestandteile der täglichen Arbeit, die für viele ohne das Archiv und seine erfahrenen Mitarbeiter*innen nicht denkbar sind.

 

Nur mit einer digitalen Suche seien viele Informationen nicht zugänglich, etliche Geschichten nicht recherchierbar, davon ist man in der Redaktion überzeugt.

 

 

 

Die schlechte Nachricht von der Archivschließung kommt kurz nach der Ankündigung eines Sparprogramms von 50 Millionen Euro durch den Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH), zu der die MHS gehört. Diese Summe soll konzernweit erreicht werden. Im vergangenen Jahr bauten die Stuttgarter Blätter Personal ab, aktuell läuft ein Abbauprogramm bei der ebenfalls zum Konzern zählenden Süddeutschen Zeitung.