Die Corona-Krise hat es erneut mehr als deutlich gemacht: Gut ausgebildete Journalist*innen, die ihr Handwerk beherrschen, sind wichtiger denn je. Schon seit Jahrzehnten engagiert sich daher der DJV Baden-Württemberg stark für die Aus- und Fortbildung der Medienschaffenden, einerseits mit der aus den Reihen des DJV gegründeten Journalisten-Akademie (JA) und andererseits gemeinsam mit dem Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV) in der Bildungseinrichtung JBB (Journalistische Berufsbildung). Schon seit einigen Jahren hatte in beiden Verbänden der Wunsch bestanden, die Zusammenarbeit im Ausbildungsbereich auf neue Füße zu stellen.
Hierzu haben beide Trägerverbände jetzt die „Journalistische Aus- und Berufsbildung“ (JAB) gegründet, die als gemeinnütziger Verein die Aktivitäten im Bildungsbereich bündeln, intensivieren und einem breiteren Fachpublikum zugänglich machen soll. Ausdrücklich sollen nicht nur Mitglieder der Trägervereine oder Angestellte der großen Medienhäuser von den Angeboten profitieren, sondern auch freie Journalist*innen oder Betreiber*innen von Blogs, Podcasts oder sonstigen Onlinemedien. Heißt konkret: Journalist*innen aller Mediengattungen sollen für die Arbeit mit digitalen Produktionsmethoden und Verbreitungswegen sowie dem klassischen journalistischen Handwerkszeug fit gemacht werden. Wie notwendig und zeitgemäß solche Ausbildungsinhalte sind, hat auch die neue grün-schwarze Landesregierung erkannt und daher in ihrem im Mai geschlossenen Koalitionsvertrag vereinbart, die berufliche Aus- und Weiterbildung der Medienschaffenden finanziell zu unterstützen, ähnlich wie das z.B. in Bayern mit der „Akademie der bayerischen Presse“ schon lange der Fall ist.
„Mit der Gründung des JAB e.V. gehen wir einen wichtigen ersten Schritt, um im Ausbildungsbereich noch schlagkräftiger und sichtbarer zu werden“, sagt Markus Pfalzgraf, Erster Landesvorsitzender des DJV Baden-Württemberg. „Es freut mich sehr, dass wir hier nach einigen Anläufen jetzt endlich Nägel mit Köpfen gemacht haben“, so Pfalzgraf weiter.
Sämtliche Gremien des Vereins, der noch ins Vereinsregister eingetragen werden muss, werden paritätisch mit Mitgliedern beider Trägerverbände besetzt. Ein Beirat soll den Vorstand bei der Planung der Seminarinhalte beraten und unterstützen.
„Auch wenn wir als Gewerkschaft und Berufsverband naturgemäß mit der Verlegerseite nicht immer einer Meinung sind, überwiegt beim Thema Aus- und Fortbildung ganz klar das gemeinsame Interesse beider Verbände an gut ausgebildeten Kolleg*innen, ergänzt Gregor Schwarz, Landesgeschäftsführer des DJV Baden-Württemberg.
Der Verein möchte noch im Herbst dieses Jahres ein neues Seminarprogramm erstellen und möglichst schon ab Anfang 2022 den Ausbildungsbetrieb aufnehmen.