Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Bundesaußenminister Heiko Maas auf, den türkischen Botschafter in Deutschland einzubestellen. Anlass ist die Serie von Drohungen und Übergriffen gegen in Deutschland lebende Exiljournalisten aus der Türkei. Offenbar soll es eine sogenannte Hinrichtungsliste mit 55 Namen geben, unter denen sich auch Journalisten befinden. In mindestens zwei Fällen sind die deutschen Polizeibehörden bereits aktiv. Aus Kreisen der Polizei stammt die Information über die Existenz dieser Liste. DJV- Bundesvorsitzender Frank Überall begrüßt die polizeilichen Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Exiljournalisten. „Das reicht aber nicht aus“, so der DJV-Vorsitzende. „Heiko Maas muss dem türkischen Botschafter unmissverständlich klar machen, dass hier eine Grenze überschritten wird und dass Drohungen und Gewalt gegen Journalisten, die hier Zuflucht vor dem repressiven Regime der Türkei gefunden haben, inakzeptable Straftaten sind.“ Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang an den türkischen Journalisten Erk Acarer, der vor seiner Wohnung zusammengeschlagen wurde: „Es ist schon schlimm genug, dass regierungskritische Kollegen in der Türkei ihren Journalistenberuf nicht mehr ausüben können. Dass sie im Zufluchtsland Deutschland weiterhin Angst haben müssen, ist völlig inakzeptabel.“