Transparenz über Deals mit Google!

 

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Google und die Printverlage auf, Transparenz über Verträge mit dem Suchmaschinenkonzern herzustellen. Der DJV reagiert damit auf Berichte über Vertragsabschlüsse zwischen Google und mehreren großen Verlagen, darunter Zeit und Spiegel, in denen es um Zahlungen gemäß dem neuen Urheberrecht geht.

Wie es heißt, sollen Verhandlungen mit kleineren Verlagen im Gange sein. Über die Summen, die von Google an die Verlage fließen, ist nichts bekannt. Nach dem geltenden Gesetz stehen den Urhebern mindestens ein Drittel der Einnahmen zu. „Es ist das gute Recht der Autorinnen und Autoren“, so DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall, „dass sie die Summen kennen, an denen sie partizipieren.“ Befremdlich sei, dass es bisher kein Übereinkommen zwischen Google und der zuständigen Verwertungsgesellschaft Corint Media gebe. Corint fordert 420 Millionen Euro, Google hält diese Summe für überzogen. Der DJV-Vorsitzende sieht in dem Zusammenhang die Verlage in der Pflicht, besonders verantwortungsvoll zu verhandeln: „Es darf nicht allein um die schwarze Zahl in der Unternehmensbilanz gehen, sondern auch um die wirtschaftlichen Perspektiven der Urheberinnen und Urheber.“ Als bemerkenswert erkennt der DJV-Vorsitzende die Kehrtwende in der Unternehmenspolitik von Google an, grundsätzlich Ansprüche von Verlagen und Urhebern aus dem Leistungsschutzrecht für Presseverlage anzuerkennen, die in früheren Jahren zurückgewiesen worden seien.