Über Gewalt an Frauen nicht beschönigend berichten

 

Der Deutsche Journalisten-Verband ruft dazu auf, über Gewalt an Frauen sensibel zu berichten. Medien dürfen die Taten weder beschönigen noch die Motive des Täters in den Mittelpunkt stellen. Das gilt es insbesondere im Hinblick auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Donnerstag zu beachten. „Begriffe wie Ehrenmord oder Liebesdrama beschönigen oder verniedlichen das, was sich immer noch viel zu oft zwischen Männern und Frauen abspielt“, sagt DJV- Bundesvorsitzender Frank Überall. In einer Resolution des Bochumer DJV- Verbandstags heißt es dazu: „Der Mord an einer Frau ist kein ,Ehrenmord‘, sondern ein Femizid. Eine von ihrem Partner verprügelte Frau erlebt kein ,Beziehungsdrama‘, sondern ist Opfer struktureller Gewalt.“

 

„Redaktionen müssen verhindern“, so Minou Amir-Sehhi, Vorsitzende des DJV-Fachausschusses für Chancengleichheit und Diversity, „dass weibliche Opfer von Gewalt zum zweiten Mal Opfer durch eine diskriminierende Berichterstattung werden.“ Am heutigen Dienstag hat die geschäftsführende Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht die Kriminalstatistische Auswertung Partnerschaftsgewalt 2020 vorgestellt, nach der die Gewalt in Partnerschaften um 4,9 Prozent gestiegen ist.