Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Vorstand des Axel-Springer-Konzerns zu einer Überprüfung der vorgesehenen Boni durch unabhängige Wirtschaftsexperten auf und reagiert damit auf Berichte, nach denen auf die seit 2016 dem Vorstand angehörenden Manager insgesamt 88,8 Millionen Euro an Sonderzahlungen entfallen sollen. „Die Journalistinnen und Journalisten der Springer-Medien haben ein Anrecht darauf zu erfahren, wie sich diese absurd hohen Boni mit dem Versagen von Mathias Döpfner & Co. in der Bild-Affäre vertragen“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.
Der DJV-Vorsitzende nimmt dabei Bezug auf die Enthüllungen der Financial Times, wonach Springer-Vorstände früher und umfassender als zugegeben von Missständen in der Bild-Redaktion gewusst haben sollen, die zur Entlassung des Chefredakteurs führten. „Auch auf Nachfrage hat Springer bis heute nicht zu den Vorwürfen Stellung genommen.“ Das sei jedoch notwendig, um die geplanten Boni zu begründen. „Deshalb fordern wir Transparenz statt voller Taschen“, so Überall.