Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von den zuständigen Bundesbehörden erleichterte Aufnahmeregelungen für russische Journalistinnen und Journalisten. „Angesichts von Krieg und politischer Repression muss Deutschland russischen Journalisten helfen“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die den staatlichen Druck in Russland nicht mehr aushalten, müssen bei uns einen sicheren Hafen finden.“ Das geltende Asyl- und Flüchtlingsrecht sei dafür nicht ausreichend. „Wir benötigen Regelungen, die der besonderen Situation von Journalistinnen und Journalisten Rechnung tragen.“ Die politische Verfolgung von Berichterstattern beginne schon dann, wenn sie wegen ihrer Recherchen und Berichte mit Entlassung und sozialer Stigmatisierung rechnen müssten. In Deutschland müsse den Kollegen die freie Arbeit in russischer Sprache ermöglicht werden, damit die russische Bevölkerung auch in Zukunft mit verlässlichen Informationen versorgt werden könne.
Der DJV-Vorsitzende weist darauf hin, dass sich Journalisten in Russland im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg an die von der Regierung vorgegebenen Sprachregelungen halten müssten. Wer sich dem widersetze, müsse mit Haftstrafen von bis zu 15 Jahren rechnen. Unabhängige und regierungskritische Medien seien geschlossen bzw. abgeschaltet worden.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner