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DJV BW auf Exkursion zur Terra Australis

 

Die Wilhelma freut sich auf Koalas und Kängurus: Noch in diesem Sommer sollen die Tiere aus Australien in Stuttgart ankommen und ihr neues Gehege mit dem Namen „Terra Australis“ in der Wilhelma beziehen.
    
21 Mitglieder der DJV-Regionalgruppe Stuttgart/Böblingen durften bei einem Ortstermin an einem sonnigen Abend Anfang Mai schon mal in die neue australische Abteilung hineinschnuppern.

 

Der amtierende Wilhelma-Pressesprecher Florian Pointke führte durch das Gehege mit den künstlichen Felswänden aus Spritzbeton, wo bald Kängurus umherhüpfen und Koalas futtern werden. Vier Koalas sollen nach Stuttgart kommen – per Flugzeug aus dem australischen Bundesstaat Queensland. Noch vor den Sommerferien sollen sie ihr neues Zuhause in Stuttgart beziehen.

 

 

Wilhelma-Besucher werden viel Geduld brauchen, um die Koalas in Aktion zu sehen. Denn die Tiere schlafen gut 20 Stunden pro Tag. Sie brauchen den Schlaf, um die Eukalyptus-Blätter zu verdauen, die sie in ihren wachen vier Stunden wegfuttern. Koalas ernähren sich ausschließlich von Eukalyptus – und nicht immer schmeckt ihnen jede Eukalyptus-Art, erklärte Florian Pointke. Mal mögen sie diese Art Eukalyptus-Blätter, mal jene. Warum das so ist, wissen Forscher bislang nicht genau.

Die Wilhelma wird das Futter für die wählerischen Tiere von einer Gärtnerei aus Leipzig beziehen, die sich auf Eukalyptus-Zucht spezialisiert hat. Um aber bei möglichen Liefer-Engpässen eine Notration für die Stuttgarter Koalas parat zu haben, hat die Wilhelma eigens ein Gewächshaus für Eukalyptus-Bäume gebaut – auf dem Dach des Werkstattgebäudes am Rand des Wilhelma-Geländes. Seit drei Jahren wachsen dort Dutzende Eukalyptus-Bäume – mit den Blättern dieser Bäume könnten die Stuttgarter Koalas eine Woche lang satt werden.

Klar, die Koalas sollen als neue Attraktion mehr Besucher in die Wilhelma locken. Mehr Besucher – das solle auch dem Artenschutz dienen, stellte Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin klar, denn, so sagte er: „80 Prozent aller Wilhelma-Besucher zahlen an der Kasse freiwillig den zusätzlichen ‚Artenschutz-Euro‘“. Drei Millionen Euro habe die Wilhelma deshalb bereits in den Artenschutz investieren können. Von diesem Geld werden zum Beispiel Schmetterlingswiesen angelegt – oder weltweit koordinierte Projekte etwa zum Schutz von Sumatra-Nashörnern unterstützt.

Wilhelma-Chef Kölpin ließ auch etwas Kritik an Medien durchschimmern, die nur wenig über die Artenschutz-Programme der Wilhelma berichten würden. „Eine Geparden-Geburt in der Wilhelma ist eher eine Schlagzeile“, bedauerte Kölpin.

Die 21 DJV-Mitglieder haben auf der Exkursion zur „Terra Australis“ viel über Koalas und Artenschutz gelernt – und sie waren voll des Lobes für die Küche des Wilhelma-Restaurants, das zum Abschluss der Tour leckere Snacks servierte. Ein schöner Wilhelma-Abend war’s.

Thomas Bormann, SWR, DJV-Mitglied