DJV besorgt über KI-Pläne von bigFM

DJV besorgt über KI-Pläne von bigFM
 
Der Journalistenverband in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ist besorgt über die Pläne des privaten Radiosenders bigFM, erstmals in Deutschland einen Sender nur von Künstlicher Intelligenz (KI) gestalten zu lassen. Die beiden DJV-Landesverbände begrüßen Innovationen, haben aber Bedenken, solange wichtige journalistische und rechtliche Fragen bei der Nutzung von „RadioGPT“ nicht geklärt sind.
 
„Wie kann in einem laufenden Programm auf aktuelle Entwicklungen reagiert oder mit Hörenden interagiert werden? Wir sind skeptisch, ob Computer ausgerechnet im Radio, das als Medium von seiner menschlichen Ansprache lebt, wirklich echte Stimmen ersetzen können“, meint Andrea Wohlfart vom DJV Rheinland-Pfalz.
 
Markus Pfalzgraf vom DJV Baden-Württemberg sagt mit Blick auf die Qualitätskontrolle: „Einen komplett neuen Sender mit generierten Stimmen und Moderationen zu bespielen, ist zwar ein spannendes Experiment. Aber wie kann sichergestellt werden, dass journalistische Standards eingehalten werden, wenn selbst Texte und Moderationen künstlich erzeugt werden sollen? Das ist noch unklar, was problematisch sein kann, etwa bei der Gewichtung von Nachrichten und deren Überprüfung auf Wahrheit.“
 
Die beiden Landesvorsitzenden sind davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz den Journalismus unterstützen, aber auf gar keinen Fall ersetzen kann. Sie appellieren daher an die Trägergesellschaft Audiotainment Südwest GmbH in Mannheim, zu der auch die Sender RPR und Radio Regenbogen gehören, ihrer journalistischen Verantwortung im Südwesten gerecht zu werden.