Fachausschuss junge Journalist*innen

Wir vom Fachausschuss Junge Journalist*innen sehen es als eine unserer wichtigsten Aufgaben, den DJV für junge Medienschaffende interessant zu machen. Wir widmen uns grundsätzlich den Themen Medien-Studium, Volontariat und Berufsanfang. Der Fachausschuss soll Anlaufstelle für junge Mitglieder und interessierten Nachwuchs sein – wir beraten und geben Impulse, vertreten Interessen und Ideen, hören Kritik und vertreten diese nach außen.

 

Der Fachausschuss betreut außerdem das Mentoring-Programm des DJV Baden-Württemberg, bei dem erfahrene Mitglieder jüngeren Kolleg*innen über einen längeren Zeitraum zur Seite stehen (falls Sie als Mentor oder Mentee mitmachen wollen, einfach eine formlose Mail an jung[at]djv-bw.de).

 

Zudem pflegen die Jungen im Verband einen engen Kontakt zur Jugendpresse Baden-Württemberg. Der Fachausschuss unterstützt beim sogenannten Coaching-Programm Schülerinnen und Studenten der Jugendpresse bei journalistischen Projekten (falls Sie als Coach aushelfen wollen, melden Sie sich mit einer formlosen Mail an jung[at]djv-bw.de). Wir freuen uns auf euch!

 

Ihr Ansprechpartner: Emanuel Hege

jung[at]djv-bw.de

 

 


Unsere Aktivitäten:

 

Mitglieder helfen Mitgliedern,

 

 

In wenigen Monaten ist aus einer vagen Idee ein handfestes Projekt geworden. Das erste Mentoring-Programm des DJV Baden-Württemberg hat im September begonnen. Ein Rück- und Ausblick.

 

Von Emanuel Hege

 

Während der Pandemie sitzen viele Kolleginnen und Kollegen im Home-Office. Das funktioniert erstaunlich gut, dennoch wünschen sich viele wieder regelmäßigere Kontakte – in der Freizeit und im Beruf. Das war nur einer von vielen Gründen für den Landesvorsitzenden Markus Pfalzgraf, das Vorstandsmitglied Geraldine Friedrich und den Fachausschussvorsitzenden der Jungen, Emanuel Hege, das erste Mentoring-Programm für den DJV Baden-Württemberg ins Leben zu rufen.

 

Im März startete das Projekt mit einer Rundmail an alle Mitglieder. Der Fachausschuss Junge rief Journalisten, Pressesprecher und Fotografen dazu auf, ihr Wissen an Hilfesuchende weiterzugeben. Auf der anderen Seite sprach die Mail aber auch jüngere Mitglieder an, die nach Unterstützung bei der alltäglichen Arbeit oder bei einer Neuorientierung innerhalb der Branche suchten.

 

Besonders wichtig waren die Steckbriefe mit zehn Fragen, die alle interessierten Mitglieder ausfüllen sollten. Neunzehn Mentoren und sechs Mentees schickten in den Wochen darauf ihre Antworten – „das ist deutlich mehr als wir erwartet hatten“, sagt Emanuel Hege. Mithilfe der Steckbriefe konnten den Mentees passenden Mentoren zugeordnet werden. Für einige Hilfesuchende fanden die Initiatoren schnell ein passendes „Match“, bei anderen diskutierten die Drei auch mal länger.

 

Die sechs Mentoring-Paare wurden in einer Vorbereitungsveranstaltung im September auf ihr gemeinsames halbes Jahr vorbereitet. Dabei tauschten sie sich über ihre Erwartungen aus und formulierten gemeinsame Ziele. „Das soll wertvoll für beide Seiten sein: Kolleg*innen mit bestimmten Zielen oder Vorhaben können von den Erfahrungen anderer profitieren und umgekehrt“, sagt Geraldine Friedrich zu diesem Prozess.

 

Die restlichen Mentoren, die den Steckbrief ausgefüllt haben, die bisher aber noch ohne Mentee sind, bleiben dem Programm jedoch erhalten. Emanuel Hege pflegt einen Mentor*innen-Pool, aus dem im Halbjahresrhythmus Partner für nachklommende Mentees ausgewählt werden.  „Jetzt starten wir erst einmal eine Pilotphase und schauen, ob wir das auch darüber hinaus etablieren können", sagt Markus Pfalzgraf zu dieser ersten Phase. "Dabei helfen uns auch die Erkenntnisse anderer DJV-Landesverbände wie in Sachsen, die solche Prozesse schon erfolgreich durchgeführt haben.“

Wir sind gespannt, wie es mit unseren Mentees und Mentor*innen weitergeht!

 

 

 

Info: Falls auch Sie Interesse haben, in den Pool an Mentoren aufgenommen zu werden, oder jetzt schon wissen, dass Sie im Frühjahr 2021 als Mentee Unterstützung bekommen wollen, schreiben Sie an den Fachausschuss Junge (jung[at]djv-bw.de).

 


Fragebögen für Ausbilder*innen - Tipps fürs Volontariat

Wir wollen jungen Kolleg*innen den Einstieg ins Volo nach dem Studium etwas erleichtern und fragen Ausbilder*innen, was  Volontär*innen in der Ausbildung erwartet. Natürlich gibt es Ressorts und Medien übergreifende Erwartungen an den journalistischen Nachwuchs. Aber je nach Ausbildungsbetrieb gibt es auch sehr unterschiedliche Herausforderungen. Es macht eben einen Unterschied, ob man bei einer Tageszeitung, einem Radiosender oder einem Zeitschriftenverlag volontiert. Deshalb möchten wir mit Ausbildungsexperten unterschiedlichster Unternehmen ins Gespräch kommen und deren Tipps hier regelmäßig veröffentlichen.

 

 


Wir haben nachgefragt bei:

Nicole Asmuth, Personalentwicklung Journalistische Ausbildung beim SWR

 

Allgemeine Fähigkeiten:

 

 

1. Beschreiben Sie mit drei Begriffen den Berufsalltag Ihrer Volontär*innen

 

Multimedial, Praxisorientiert, eigenverantwortlich

 

2. Welche Grundvoraussetzungen müssen Volontär*innen für diesen Alltag mitbringen?

 

Interesse am öffentlich-rechtlichen Profil, Lernbereitschaft, Aufgeschlossenheit, Flexibilität, Resilienz, Teamfähigkeit

 

3. Was müssen Volontär*innen bereits konkret können, was nicht?

 

Journalistische Erfahrungen sind willkommen, aber keine Voraussetzung für den Einstieg in ein journalistisches Volontariat bei uns.

 

4. Warum lohnt es sich denn, ein Volontariat beim SWR zu beginnen?

 

Weil angehende Journalist*innen bei uns individuell gefördert und gefordert werden und gute Chancen auf eine weitere Karriere im Haus haben.

 

 

Bewerbungsprozess:

 

 

5. Wie sieht die perfekte Bewerbung für Sie aus?

 

Ein individuelles Profil und die deutlich erkennbare Bereitschaft, sich im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Portfolios weiterzuentwickeln

 

6. Was erwarten Sie im Bewerbungsgespräch?

 

                Authentizität, Offenheit, Persönlichkeit

 

7. Wie wichtig ist ein eigener Social-Media-Auftritt Ihrer Bewerber*innen?

 

Wir erwarten digitales Verständnis und zählen darunter auch die Kenntnisse über die Social-Media-Kanäle. Ein eigener Social-Media-Auftritt gehört dabei in der Regel dazu.

 

8. Was ist in Ihren Augen ein sog. „No-Go“ in den Social-Media-Auftritten, was ist für Sie in Ordnung?

 

Um darüber Aussagen treffen zu können, bedarf es in jedem Fall einer genauen Betrachtung. Rassismus und Menschenverachtung in jeder Form auf Social-Media-Auftritten sind aber in jedem Fall nicht akzeptable Kriterien, die zum Ausscheiden im Bewerbungsprozess führen.

 

 

Ablauf des Volontariats / Chancen auf dem Arbeitsmarkt:

 

 

9. Worauf achten Sie besonders im Verlauf der Ausbildung?

 

Wir achten neben der journalistischen Entwicklung in gleichem Maße auf die persönliche Entwicklung des/der Volontär*in. Ein besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die  Selbstlernkompetenzen der Volos. Inhaltlich ist es uns wichtig, die Entwicklungen in der Medienwelt adäquat in unserem Curriculum immer wieder neu abzubilden ohne dabei unseren öffentlich-rechtlichen Kern und Auftrag zu vernachlässigen.

 

10. Was wäre für Sie eine ideale Entwicklung, die ein*e Volontär*in durchmachen sollte?

 

Wichtig ist uns, dass die Volotär*innen zu Ende ihres Volontariates selbstbewusste und gleichzeitig verantwortungsbewusste Reporterinnen und Redakteurinnen geworden sind, die sich den medialen Veränderungen stellen können und wollen und die in der Lage sind, sich durch stetige Weiterentwicklung den konstanten Veränderungen in unserem Arbeitsfeld zu stellen.

 

11. Wie reagieren Sie bei der Volontärsausbildung auf Veränderungen der Branche (z.B. die Umstellung auf das Editoren/Autoren-Modell bei Tageszeitungen)?

 

Wir versuchen Sie nach Einschätzung der Relevanz in unser Curriculum zu integrieren. Wir haben verstanden, dass sich die Lehrinhalte wie die Medienwelt ständig verändern müssen, um die Auszubildenden auf ihre zukünftigen Aufgabengebiete bestmöglich vorzubereiten. Dies erfolgt sowohl in Theorie als auch in Praxis und durch den Austausch mit zum Teil auch externen Expert*innen.

 

12. Wieviel Prozent Ihrer Volontär*innen werden regelmäßig übernommen? Welche Chancen sehen Sie für Ihre Volontär*innen ansonsten auf dem Arbeitsmarkt?

 

SWR-Volontär*innen haben nach ihrem Abschluss sehr gute Chancen auf dem externen Arbeitsmarkt, unser Ziel aber ist es, sie ans Haus zu binden. Sie erhalten nach dem Volontariat eine einjährige zugesicherte Anschlussbeschäftigung. Und danach stehen die Chancen für sie gut, interessante Jobs mit Entwicklungspotential zu finden und an der Zukunft des Hauses mitzuwirken.

 

Hochschul-Guide Baden-Württemberg

 An der Hochschule Furtwangen gibt es die Fakultät „Digitale Medien“ mit vier Bachelor- und zwei Master-Studiengängen.

Im Bachelor-Studiengang „Online-Medien“ lernen Studentinnen und Studenten, den Einsatz von Medien in verschiedenen Kontexten zu planen und zu steuern – ob in der Industrie, einer Agentur oder als Selbstständige. Dabei geht es um professionelles Internetmanagement in seiner Gesamtheit – von der Konzeption über die Entwicklung bis hin zur Umsetzung.

Darüber hinaus gibt es den stark praxisbezogenen Bachelorstudiengang „Medienkonzeption“ sowie den Studiengang Medieninformatik.

 Die Studiengänge „Musikdesign“ und „Design interaktiver Medien“ richten sich inhaltlich weniger an vor allem an journalistischen Fragestellungen interessierte Studierende, sind aber für Medienbegeisterte mit starker Ader fürs Kreative spannend.

Ein paar Einblicke in die Medien- Lehre der Hochschule Furtwangen gibt es in mehreren Videos auf der Homepage. Da geht es zum Beispiel um journalistische Darstellungsformen, um die Arbeit an Podcasts oder besondere Bildbearbeitungstechniken in Photoshop.. Informiert euch!

https://www.hs-furtwangen.de/studiengaenge/?tx_solr%5Bfilter%5D%5B0%5D=faculty%3Adm

https://media.hs-furtwangen.de/category/faculty-of-digital-media/35

 

 


Berichte von vergangenen Veranstaltungen:


Faszinierend, aber kompliziert.

Fachausschuss Junge Journalisten beschäftigt sich mit Drohnen.

Vor zehn Jahren ging es los, so der SWR-Journalist Thomas Hoeth. Damals wollte jeder Filmemacher Drohnenaufnahmen in seinen Beitrag einbauen. Diese Euphorie hat sich mittlerweile gelegt. Und die Teilnehmer beim „Drohnentag“, zu dem der Fachausschuss Junge Journalisten in die Geschäftsstelle eingeladen hatte, lernten sinnvolle Einsatzfelder für Drohnen kennen, und sie erfuhren, was es mit der neuen Drohnenverordnung alles zu beachten gilt.

Thomas Hoeth, der als Filmemacher viele Dokus für den SWR produziert, hatte einige Beispiele mitgebracht. Die sanften Hänge an den Ausläufern des Schwarzwaldes etwa, von einer Drohne wurde hier die Schönheit der Landschaft in Szene gesetzt. Schöne Landschaften mit einer ungewöhnlichen Perspektive zu zeigen ist eines der Einsatzfelder für Drohnen. Ein anderes: Dimensionen zeigen und einen Perspektivwechsel bieten. „Wenn ich etwas belegen will, ist eine Drohne ein zusätzliches Mittel“, so der Filmemacher.
 
„Eine Drohne kann Orientierung bieten“, so Hoeth. Bei einem Film über die Stuttgart21-Baustelle fliegt die Drohne aus der Baugrube und öffnet den Blick über den Stuttgarter Hauptbahnhof. Bilder, wie sie mit der neuen Drohnenverordnung nicht mehr so einfach möglich wären.
 
Der neuen Verordnung hat der Bundesrat am 10. März zugestimmt, der Bundeverkehrsminister möchte damit die Sicherheit im Luftraum erhöhen: „Je mehr Drohnen aufsteigen, desto größer wird die Gefahr von Kollisionen, Abstürzen oder Unfällen. Für die Nutzung von Drohnen sind deshalb klare Regeln nötig“, so Verkehrsminister Dobrindt. Grundsätzlich verboten ist durch die Verordnung der Betrieb von Drohnen in und über sensiblen Bereichen wie Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften, Menschenansammlungen oder Hauptverkehrswegen, wozu auch Bahnanlagen gehören.
 
„Spontan fliegen ist nicht“, so der Kameramann Axel Frank. Er dreht regelmäßig mit Drohnen, daher weiß er, wie wichtig die Planung ist. Mindestens sechs Wochen braucht das Regierungspräsidium um eine entsprechende Genehmigung zu erteilen. Dazu kommt noch das natürlich auch die Bildrechte geklärt werden müssen. Und manche Themen lassen sich grundsätzlich nicht mit einer Drohne umsetzten. „Über Menschen fliegen ist verboten.“ Wenn mehr als 12 Menschen in der Nähe sind, dürfe eine Drohne nicht fliegen. Bis zu 40.000 Euro Bußgeld können fällig werden, wenn man sich nicht an die Drohnenverordnung hält. Spontane Drohnenaufnahmen, etwa bei einem Unfall, lassen sich also nicht realisieren.

Neu ist auch, dass bei größeren Drohnen, die mehr als 2 Kilogramm wiegen, ein Eignungstest  abgelegt werden muss. Dieser „Drohnenführerschein“ ist jedoch ein rein theoretischer Test der ab dem 1. Oktober Pflicht ist.

Für die meisten Redaktionen dürften kleinere Drohnen ausreichend sein, Einsteigermodelle gibt es schon für wenige hundert Euro. Es empfiehlt sich, so Axel Frank, mit kleineren Drohnen anzufangen und das Fliegen zu üben. „Es ist gefährlich, wenn man es nicht kann“, so der Kameramann. Grundsätzlich, so auch die neue Verordnung, dürfen Drohnen nur in Sichtweite geflogen werden. Eine europaweite Vorschrift für den Einsatz für Drohnen ist im kommenden Jahr geplant. „Gerade für junge Journalisten ist es wichtig, sich mit neuen technischen Entwicklungen zu beschäftigen. Drohnen bieten dabei viele Möglichkeiten, die nähere Beschäftigung damit zeigt aber auch, dass der Einsatz gut geplant sein muss“, so das Fazit des FA-Vorsitzenden Gregor Landwehr.


Datenwerkstatt zum Thema Kartenjournalismus

Informatik und Journalismus ergeben zusammen angewendet Datenjournalismus. Noch ist das eine Nische. Und in dieser agiert Michael Haas, den der Fachausschuss Junge Journalisten zur Datenwerkstatt eingeladen hatte. Der Münchner ist Medieninformatiker und weiß, wie Daten journalistisch genutzt und dem Leser anschaulich präsentiert werden können. Dazu braucht es beispielsweise Programme wie CartoDB, Mapbox, Google Maps, Quvis, Leaflet oder Open Street Maps, um nur einige Werkzeuge zu nennen, die genutzt werden können und deren Anwendung die Teilnehmer erlernten. Diese Tools und speziell Google seien die Schnittstelle von Journalist, Designer und Developern, erklärte Haas. Dass man auch als Einzelner Daten informativ und schick darstellen kann, machte Haas vor, die Teilnehmer probierten es an den Laptops gleichzeitig aus. Was ist alles möglich? Bei Wahlen lässt sich der Datensatz mit Geodaten verknüpfen. Mit Daten des Katasteramtes können Unwetterkarten oder eine Blitzer-Bilanz enstehen. Um zum Beispiel zu zeigen, wo im Berlin 1945 zerstörte Denkmäler standen, werden Geodaten aus Wikipedia oder Google ausgelesen und können dann auf einer Luftaufnahme aus der damaligen Zeit als Punkt gesetzt werden. Um die entsprechenden Daten, zum Beispiel des statistischen Bundesamts, auf passende Karten zu bekommen sind gute Anlaufstellen das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Behörden, Natural Earth und Geofabrik.

Eines ist aber auch klar: All das braucht Vorbereitung und Zeit. Wenn das zusammen kommt, können aber aus abstrakten Daten verständliche sowie lesens- und sehenswerte Stücke entstehen. „Durch Veranstaltungen wie diese bringen wir Journalisten und Programmierer zusammen. In Zukunft wird das eine unverzichtbare Kompetenz sein für jeden der Journalistisch arbeitet“, so der Fachausschuss-Vorsitzende Gregor Landwehr.


Digitaler Erste-Hilfe-Kurs für Journalisten

Cryptoparty des FA Junge
GNuPG, OTR, Keepass und CCC – auch für viele langjährige Computernutzer sind diese Begriffe immer noch recht kryptisch. Doch das gilt nicht mehr für die Teilnehmer der Cryptoparty des Fachausschuss Junge Journalisten. Doch wozu sollte man überhaupt seine Mails oder Chats mit GNuPG oder OTR verschlüsseln? Reichen nicht auch einfach Passwörter, vor allem, wenn man unterschiedliche verwendet und sich die mithilfe von Programmen wie Keepass merken kann?

Daten sind ausgelagerte Gedanken
„Nein, nicht nur“, so die klare Antwort von Jochim Selzer, Mitglied im Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung des Chaos Computer Club. Denn Privatheit sei eine Voraussetzung für Freiheit, und Dateien so etwas wie ausgelagerte Gedanken. Zudem gehe es insbesondere für Journalisten ebenso darum, ihre Kontakte zu schützen. Und so bot er den 13 Teilnehmern, von denen die meisten zuvor kaum Berührungspunkte mit dem Thema hatten und es aufgrund der Einbindung in den Redaktionsalltag bislang zu keinem entsprechenden Kurs geschafft hatten, einen halben Samstag lang einen „Digitalen Erste Hilfe-Kurs“. Dabei gab er einen Einblick in die Möglichkeiten von Verschlüsselung etwa von Mails oder Datenträgern, aber auch ins anonyme Surfen. Kein einfaches Thema: das zeigten seine Erläuterungen, welche Logik hinter dem Prinzip der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung steckt.


Praktisch erfahren konnten die Teilnehmer dieses Prinzip anschließend. Schon nach wenigen Minuten und dank eines neu installierten freien Mailprogramms und verschiedenen Add-ons wurden fleißig verschlüsselte Mails testweise hin- und hergeschickt. Zudem konnten die entsprechenden Dateien mit weiteren hilfreichen Tipps sicher auf einem Rechner abgelegt werden. Selzer gab dabei auch Antworten auf die Frage, wie man sicher gehen könne, dass ein Schlüssel auch tatsächlich zu der gewünschten Person gehört.


Für die Teilnehmer war das Seminar ein gelungener Einstieg in das Thema Datensicherheit – das leider, so das Fazit, zu kurz war. Doch es wird nicht das letzte Mal sein, dass sich der FA damit befasst hat. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Thema uns dauerhaft begleiten wird. Grade daher war es wichtig, hier ein Angebot zu machen, um sich unkompliziert und  ohne hohe Einstiegshürden mit dem Thema zu beschäftigen“, so der FA-Vorsitzende Gregor Landwehr.