"Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?" - Einladung zur Fachtagung "Zukunft des Lokal- und Regionaljournalismus"

Die "Zeitenwende" im Lokal- und Regionaljournalismus lässt sich nicht an einem Datum festmachen. Es war und ist ein länger andauernder Prozess, wie sich die klassischen Verlagshäuser auch zwischen Odenwald und Bodensee, zwischen Karlsruhe und Ulm neu aufstellen.

 

Die Arbeitsbedingungen der Redakteurinnen und Redakteure haben sich teils radikal verändert. Was sich alles verändert hat, und wie es sich möglichst positiv verändern lässt, hat sich der Fachausschuss Tageszeitungen/Betriebsräte angeschaut. Und am 17. Mai wird es Zeit, das in größerer Runde zu diskutieren. Mit nach Hause gibt es Input und konstruktive Ideen für Redaktionen. Denn der Status quo ist ausbaufähig.

 

Während es in einigen Medienhäusern die eierlegende Multi-Channel-Wollmilchsau geben soll, haben andere auf Arbeitsteilung gesetzt. Auf einmal wurde man Editor oder Reporter, landete an einem Desk. Und nicht wenige Kolleginnen und Kollegen haben das Gefühl, Journalismus nur noch am Fließband zu produzieren. Einige Häuser lösen die klassischen Redaktionen auf, und Themen-Teams sollen es richten: Print- und Online-Texte, Snippets für Social Media, Bilder, Videos und manchmal sogar Podcast-Produktionen.

 

Es ist unbestritten, dass die traditionellen Zeitungsverlage ihre Leserinnen und Leser, am besten zahlende, auf möglichst vielen Kanälen erreichen müssen. Dafür sollen ehemals klassische Zeitungsredaktionen immer mehr leisten. Mal wird es multimedial, mal crossmedial genannt.

 

Aber was macht das mit uns Redakteurinnen und Redakteuren? Sind die Editoren die Verlierer, weil sie massenhaft Texte schönredigieren und Seiten bauen müssen? Oder sind es die Reporter, die unter Druck stehen, auf Teufel komm raus Geschichten abzuliefern? Oder bleiben die Kolleginnen und Kollegen gerade in kleinen Redaktionen auf der Strecke, die alles können müssen und vor lauter kleinen Jobs nicht mehr zum Journalismus kommen? An welchen Stellen liefern wir mehr, und wo weniger journalistische Qualität? Und zu welchem persönlichen Preis?

 

Darüber müssen wir sprechen. Denn bislang sorgen die Verlagshäuser und ihre externen Unternehmensberaterinnen und -berater dafür, dass sich unsere Arbeitsbedingungen grundlegend verändern. Allenfalls in Arbeitsgruppen dürfen Betroffene oder Betriebsrätinnen und Betriebsräte über längst Beschlossenes mitreden - zumeist mit der frustrierenden Erkenntnis, nichts wirklich verbessern zu können.

 

Wir als DJV wollen und müssen aber der Frage nachgehen: Wie können wir guten Journalismus machen und dabei gesund bleiben? Was sind allgemein die Bedingungen, unter denen wir nicht mehr arbeiten wollen? Wie müssen sich diese Bedingungen ändern? Letztendlich geht es um die Frage: Wie wollen wir arbeiten?

 

Redakteurinnen und Redakteure, Volontärinnen und Volontäre, aus dem Mantel, dem Lokalen und Online sowie Betriebsrätinnen und Betriebsräte werden bei dieser ersten DJV-Fachtagung zur Zukunft des Lokal- und Regionaljournalismus die verschiedenen Situationen und Zustände analysieren und gemeinsam Ideen für die Zukunft entwickeln.

Dazu bieten wir Workshops zu

Die Veranstaltung wird so aufgebaut, dass jede*r Teilnehmende zwei der Workshops besuchen kann.

 

Veranstaltungsdatum: 17. Mai 2023 (Mittwoch vor Feiertag Christi Himmelfahrt)

Uhrzeit: 10.30 bis 16.30 Uhr

Veranstaltungsort: Beach Restaurant Mauritius, Burgstallstraße 99, 70199 Stuttgart.

 

Die Teilnahme und Verpflegung sind kostenlos.

 

Wir bitten um verbindliche Anmeldung (, um für die Küche kalkulieren zu können) bis 5. Mai 2023!

 

 

 

 

Diese Tagung ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe, die der Fachausschuss Tageszeitungen/Betriebsräte organisiert. Bei zwei weiteren Veranstaltungen soll es um die Fragen gehen "Worüber sollen wir schreiben?" (zwischen Zielgruppen-Analyse, datengetriebener Themenfindung und demokratischem Diskurs) sowie "Wer soll das bezahlen?", "Wie soll lokaler und regionaler Journalismus zukünftig finanziert werden?" etc.

 

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