DJV-Verbandstag: Pressefreiheit und soziale Themen im Vordergrund

Zwei Vertreter aus Baden-Württemberg wieder im Bundesvorstand – Medienfreiheit und Beschäftigungsbedingungen im Fokus.

Beim DJV-Verbandstag vom 5. bis 7. November in Würzburg diskutierten die 220 Delegierten eine große Themenpalette, die von Pressefreiheit über Arbeitsbedingungen für Journalisten, der Glaubwürdigkeit des Journalismus bis zum Schwerpunktthema Rundfunk reichte.

Engagiert bei der Sache: Die Delegierten aus Baden-Württemberg beim Verbandstag. Foto: Hartmut Suckow
Engagiert bei der Sache: Die Delegierten aus Baden-Württemberg beim Verbandstag. Foto: Hartmut Suckow

Engagiert dabei waren 18 Delegierte aus dem DJV-Landesverband Baden-Württemberg, dazu die Landesvorsitzende Dagmar Lange und Landesgeschäftsführer Dieter Hekenberger.

Frank Überall wurde für weitere zwei Jahre zum Bundesvorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbandes gewählt, er erhielt rund 85% der Stimmen. Als stellvertretende Bundesvorsitzende wurde die freie Journalistin Kathrin Konyen aus unserem Landesverband im Amt bestätigt. Ebenso wie der Zeitungsredakteur Wolfgang Grebenhof (2. stellvertretender Vorsitzender) aus Bayern. Wiedergewählt als Schatzmeisterin wurde Katrin Kroemer aus Nordrhein-Westfalen. Als Beisitzer gehören unser Mitglied Christoph Holbein (Redakteur beim Schwarzwälder Bote und auch Schatzmeister im Vorstand des DJV-Landesverbandes), der Redakteur Peter Jepsen aus Hamburg und – neu im Bundesvorstand – Anne Jakobs vom DJV Berlin dem Bundesvorstand an. Auch unser Ehrenmitglied Peter Meister wurde im Amt des Bundeskassenprüfers nach einer engagierten Rede bestätigt, neu an seiner Seite steht künftig Gabriela Blumschein, Schatzmeisterin des DJV Hessen.

Für Pressefreiheit und Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Mit großer Mehrheit wurde von den Delegierten eine Resolution zur Pressefreiheit beschlossen. Darin appelliert der DJV an die Organe der EU und die betroffenen Regierungen, die Freiheit der Medien zu respektieren. Insbesondere richtet sich die Resolution an osteuropäische Länder, in denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk zu einem Staatsfunk umgebaut wird. Die EU-Kommission wurde aufgefordert, mit geeigneten Mitteln gegenzusteuern. Auch in der Türkei müsse sich laut den DJV-Delegierten die Situation der Journalistinnen und Journalisten dringend verbessern, die Bundesregierung sich mit mehr Nachdruck für die Journalisten einsetzen. Die bilateralen Beziehungen müssten sich an der Entwicklung der Pressefreiheit in der Türkei ausrichten.

Die Delegierten setzten sich ebenfalls für eine Weiterentwicklung und zukunftssichere Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein. In einem einstimmig beschlossenen Leitantrag wurde gefordert, die Staatsferne von ARD und ZDF einzuhalten. Dazu gehöre auch eine Karenzzeit zwischen staatsnahen Ämtern und Organfunktionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk von 60 Monaten. Im Sinne der Programmqualität müsse als Grundlage eine angemessene Bezahlung stehen.

Gesellschaftliche Vielfalt auch in Redaktionen

Eindeutig positionierten sich die Delegierten auch für eine Erweiterung des Grundsatzprogramms von Deutschlands größter Journalistenorganisation. Im Rahmen der aktuellen Diversity-Debatte heißt es nun darin: „Der DJV verpflichtet sich, die Vielfalt in seiner Mitgliedschaft zu fördern und auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Gremien zu achten. Der DJV duldet weder Benachteiligungen oder Abwertungen noch verletzendes Verhalten in Bezug auf Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, Nationalität, Religion und Weltanschauung, sexuelle Identität oder Behinderung.“ Die gesellschaftliche Vielfalt müsse sich auch in der Zusammensetzung der Redaktionen widerspiegeln. Dies diene letztlich auch den ökonomischen Interessen der Medienhäuser, wie Bundesvorsitzender Frank Überall betonte.

Weitere Informationen zum Bundesverbandstag unter:

https://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/djv-gremien/verbandstag.html

und demnächst ein ausführlicher Bericht in unserem Medienmagazin Blickpunkt.